Tag 1
Um 8:30 Uhr ging es nach kleinen Schwierigkeiten mit dem verpacken der Fahrräder im Passat nach Köln.
An der Grenzstation Marienborn,
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Grenzstation Marienborn |
konnten wir ohne Passkontrolle passieren. Pünktlich kurz nach 12:00 Uhr erreichten wir unseren vorreservierten Parkplatz bei Schums Familie im Ort Esch/ Auweiler. Von dort aus der erste Sprint mit unseren frisch gesattelten Rädern zum Kölner Hauptbahnhof, indem weder Döner noch Burger King zu finden war.
Ab dann erfolgte das Zug Martyrium. Gleich im ersten Zug stellten wir fest, dass unsere Fahrkarte nicht für unsere Fahrräder gegolten hat, sodass wir zum improvisieren gezwungen waren. Da Rico beim Schaffner schon in Erscheinung getreten war (pro Rad 60€ Strafe), mussten wir Rico verkleiden und Schum begrüßte den Schaffner im perfekten polnisch mit dzien dobry (guten Tag), wodurch genervt schnell von uns ab ließ.
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Getarnt und der polnischen Sprache mächtig |
Desweiteren viel in Koblenz der Zug aus, was zur Folge hatte, dass wir auf eine regional Bahn ausweichen mussten, sodass wir ab dort nur noch der Zeit hinterher fuhren. Im Zug nach Mannheim entschieden wir eine Unterkunft in der Nähe von Straßburg zu buchen. Die Wahl fiel auf das Hotel zur alten Post in Marlen. Schum die Unterkunft per Telefon, wobei er sich der Frage konfrontiert sah, wo wir denn gerade seien. Die Antwort "im Zug" verwirrte sie doch etwas. Nach über acht Stunden und fünf mal umsteigen, verließen wir den Zug in Appenweier und brachten die letzten 15 km mit dem Rad hinter uns. Kurz nach dem Start sprang Schums Kette vom Kranz und riss seinen neuen Kettenschutz ab. Ungläubig und etwas wortkarg Empfang uns die Hotelmutti die uns dann immer noch etwas verwundert, über die Tatsache, dass wir abends von Appenweier mit dem Fahrrad gekommen waren, auf das Zimmer brachte.
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Unsere Unterkunft |
Dort Empfang und Buchedekor, Blümchendecke und 20 cm Bildschirmdiagonale Röhrenfernseher.
Nachdem wir uns Pizza zum Abendessen holten, ließ sich auf dem Fernseher nur erahnen, wer beim olympischen Fußballtunier spielte.
Beim olympischen Fernsehprogramm schliefen wir friedlich ein.
2. Tag
Gestärkt durch das Frühstück entschieden wir uns den Tag mit etwas Sightseeing zu versüßen und machten uns auf dem Weg ins 12 km entfernte Straßburg. Dort besuchten wir die beeindruckende Kathedrale mit tollen Skulpturen und fabelhaften Bleiglasfenstern.
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Kathedrale Straßburg |
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Kirche in Straßburg |
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Altstadt Straßburg |
Wieder auf der deutschen Seite des Rheins angekommen, versorgten wir uns mit einem eiskalten Radler
und rissen auf dem Rheindamm weitere 40 km am Vormittag ab. Zum Mittag in Plittersdorf gab es Eis, Brot, harte Wurst und für Rico ein Radler, für Schum ein schrecklich schmeckendes Hefe, welches er mit Birnensaft verfeinerte. Den Nachmittag gingen wir etwas ruhiger an, jedoch war die Strecke abwechslungsreich und kurzweilig, sodass wir Kilometer um Kilometer hinter uns ließen. Ein entspannendes Sitzbad
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Sitzbad im Nebenarm des Rheins |
in einem Nebenarm des Rheins mobilisierte neue Kräfte für das letzte Teilstück des Tages. Baumaßnahmen auf der ostrheinischen Seite des Rheinradweges, zwang uns den Rhein per Fähre zu überqueren.
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Fährüberquerung |
Überraschender Weise empfing uns auf der westlichen Seite eine gut rollende Schwarzdecke die eine schöne Abwechslung zur bisherigen Schotterpiste bot. So rollten wir die letzten 14 km bis nach Germersheim. Hier empfing uns ein wunderschönes Zimmer mit Dusche und Flachbildfernseher.
Zum Abendbrot gab es Döner mit Ayran und türkische Brause. Nach einem kurzen Einkauf kehrten wir ins Hotel zurück, fanden auf dem Flur einen Kühlschrank den wir gleich mitnahmen und bereiten uns mit gut gekühlten Getränken auf die Nacht vor.
Tagesdistanz ca. 110 Km
3. Tag
Als uns der Morgen mit leichtem Bindfadenregen begrüßte mussten wir erstmal mit Milch und O-Saft anstoßen.
Nach dem wir alles regensicher verstaut hatte, kam die Sonne zum Vorschein. Die ersten Kilometer führten uns ins wunderschöne Speyer. Dort erblickten wir eine stehende Boing am Himmel, die wir dann schnell dem technischen Museum zuordnen konnten.
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Technik Museum in Speyer |
Von dort aus war schon der mächtige Dom zu sehen, welchen wir als unser Ziel ausmachten. Beeindruckt von seiner Größe, ließen wir es uns nicht nehmen einen Blick hinein zu werfen und uns einen kurzen Moment der Stille zu gönnen.
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Dom zu Speyer |
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Eingangspforte |
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Rückansicht vom Dom zu Speyer |
Danach machten wir noch einen kurzen Schlenker in die Innenstadt bis zur Gedächtniskirche, um uns dann Richtung Ludwigshafen/ Mannheim aufzumachen.
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Stadttor in Speyer |
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Gedächtniskirche in Speyer |
Die breit gedeckten Felder luden zum zufassen ein. Die Mörchen jedoch, waren widerspenstig und stellten Schum vor eine fast unlösbare Aufgabe, was Rico kommentierte mit: "du bist selbst zum klauen zu blöde".
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Das Diebesgut Mörchen |
Zusätzliche Motivation brachte uns eine große Gruppe Kinder, die wir mit La Ola passierten, nachdem Sie Harald den Chinesen von der Fahrbahn beiseite riefen.
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Die kommende La Ola Welle |
Da wir Kilometer um Kilometer zügig hinter uns brachten, entschieden wir Ludwigshafen links liegen zu lassen und unsren Mittagsstop ins 30 km entfernte Worms zu verlegen. Etwas überrascht von der hinter uns erschellenden Klingel, mussten wir zwei anderen Radwanderern Platz machen, was unseren Ehrgeiz erwachen ließ. Einen Gang hoch schaltent und aus dem Windschatten heraus kommend, setzten uns wieder davor und vergrößerten den Abstand zusehendst. Nun hatten wir uns unser Mittag bei Nudeln und Flammkuchen in Worms redlich verdient. Wir resümierten die 80 km des Vormittags und besuchten noch den dortigen Dom.
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Dom zu Worms |
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Siegfried Brunnen |
Die nächsten 48 km sollten uns zu unserem Tagesziel nach Mainz führen. Dabei passierten wir kleine, verträumte Ortschaften, die sich wie Perlen an einer Kette durch die Weinberge zogen.
Hierbei konnten wir den Weinbauern bei der Arbeit zuschauen und eine Kostprobe von Trauben ließ erahnen, dass die Ernte noch ein paar sonnige Tage braucht.
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Saure Trauben |
Wir hatten das Gefühl, die letzten Kilometer zogen sich wie Kaugummi und waren froh wieder den Rhein und das nahende Mainz zu erblicken. Dort erwarteten uns freudestrahlend Maren und Alex, die uns mit selbstgemachter Bolonese, Salat und Isotonischen Getränken verwöhnten.
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Gemütliches Abendessen mit Maren und Alex |
In einer gemütlichen olympischen Fernsehrunde, ließen wir den Tag ausklingen.
Tagesdistanz: ca. 134 Km
4. Tag
Überrascht von einem ausgiebigen Frühstück, starteten wir ruhig in den Tag. Bevor wir den Weg Richtung Koblenz wagten, erkundeten wir noch den Mainzer Dom.
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Dom zu Mainz von der Seite |
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Dom zu Mainz von Vorne |
Der Weg aus Mainz gestaltete sich aufgrund der Straßengegebenheiten als anspruchsvoll und wurde dann vom ständigen Gegenwind abgelöst, sodass sich die ersten Tageskilometer als sehr beschwerlich erwiesen. Schum entschied sich auch heute wieder vom reichhaltigen Tisch Mutter Natur zu kosten und gönnte sich ein paar unreife Pflaumen.
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Unreife Pflaumen |
Nach 35 km erreichten wir Bingen am Rhein. Auf dem Marktplatz stärkten wir uns bei Binger-Bleistift und Menzer-Bratwurst sowie mit einem köstlichen Radler.
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Binger-Bleistift |
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Mittagspause |
Weiter ging es entlang am Binger-Loch, eine Rheinenge, die erst im 17. Jahrhundert durch Sprengung schiffbar gemacht wurde. Durch ein klingeln hinter uns wurden wir aus unseren Gedanken gerissen und mussten eine dreier Reisegruppe passieren lassen. Dies kam uns jedoch sehr gelegen, da wir uns so dem heftigen Gegenwind entzogen und uns an ihre Versen heften.
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An der Reisegruppe dran |
Dies brachte uns 12 kräftesparende Kilometer und so rollten wir im freudiger Erwartung auf die Loreley zu. Dieser Schieferfelsen ist eine zentrale Sehenswürdigkeit im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheinthal.
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Vor der Loreley |
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Die Loreley |
Direkt vor uns eine holländische Rentnergruppe mit ihren hochmodernen E-Bikes an die wir uns, obwohl es uns etwas makaber erschien, erstmal ranhängten. Verwirrung bei der Routenführung, zwang uns unsere Windblocker zu überholen, was ums natürlich in die Lage der gejagten brachte. Der Situation geschuldet und durch die hervorragenden Streckenverhältnissen ermöglicht, wechselten wir im belgischen Kreisel, wodurch wir unsere Verfolger abhängten und zügig Kilometer um Kilometer machten. Um uns nicht komplett auszupowern und die Landschaft nicht aus dem Auge zu verlieren, denn hinter jeder Biegung wartete eine alte Burg / Schloß auf uns, schalteten wir zwei Gänge zurück.
Bei unserer Nachmittagspause in Boppard entschieden wir uns in einem Vorort von Koblenz die Nacht zu verbringen und malten uns schon ein exklusives Ressort aus.
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Entlang am Rhein |
Nach 13 km holte uns die Realität ein, denn uns erwartete wieder einmal Buche Dekor, Fliesenspiegel Antik und 20 cm Bildschirmdiagonale Röhrenfernseher.
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Unsere Unterkunft |
Nur das regionale Weintröpfchen ließ uns in ruhe einschlafen.
Tagesdistanz ca. 94 km
5. Tag
Ohne Frühstück verließen wir gegen 08:30 Uhr unsere Suite. Bei kühlen 18 Grad, jedoch ohne Gegenwind führten uns die ersten 13 km nach Koblenz. Dort besuchten wir die Kaiser Wilhelm Statur am deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein mündet.
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Kaiser Wilhelm Statur am deutschen Eck |
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Kurfürstenschloß in Koblenz |
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Blick auf Koblenz |
Auf dem gut asphaltierten Radler, ließen wir nach und nach andere Radwanderer hinter uns, sodass wir unsere Mittagspause kurzer Hand nach Remagen verlegten.
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Schloß in Andernach |
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Brücke von Remagen |
Zum Mittagessen entschieden wir uns heute für chinesisch, um uns auch dabei der vielfältigen Landschaft anzupassen, denn die Weinberge wichen langsam den flacheren Passagen. Noch bevor der Regen einsetzte, erreichten wir das Tagesziel Bonn. Dort besuchten wir den Bonner Münster, mit einem Kreuzgang aus dem 12 Jahrhundert.
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Bonner Münster |
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Bonner Münster |
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Kreuzgang im Bonner Münster |
Nachdem wir uns bei Starbucks einen Mocka Cookie Crumble zum Kaffee gegönnt hatten, setzten wir unseren Weg entgegen unseres Planes weiter fort. Der Regen hielt uns nicht davon ab, einen kurzen Fotostop bei "the Number of the Beast" zu machen.
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The Number of the Beast |
Die letzten 15 km spulten wir routiniert herunter, um dann unsere Unterkunft in Wasserlinie zu beziehen.
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Unsere Unterkunft |
Nach dem duschen wagten wir uns nochmal in den Regen, um uns mit Pizza, Pasta und Burgern zu verwöhnen.
Tagesdistanz ca. 91 km
Letzter Tag
Unter wolkenverhangenem Himmel starteten wir in den Tag. Die erste Schwierigkeit bestand darin, wieder aus dem Gewerbegebiet, in dem sich unser Hotel befand, herauszufinden. Denn der Sicherheitsmann am Tor der Chemiefabrik ließ uns nicht passieren, obwohl Uschi vom Navi davon überzeugt war, sodass wir gezwungen waren, ein Feld zu durchqueren.
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Durch die Felder in Richtung Köln |
Nach einer halben Stunde erreichten wir die Tore Kölns.
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Studio von Stern TV |
Entlang der RTL Studios 6 und 7, in denen die Sendungen Stern TV und Wer wird Millionär produziert werden,
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Entlang der Vororte |
hangelten uns von Vorort zu Vorort, bis wir um 10:30 Uhr glücklich unser Auto erreichten.
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Am Auto angekommen |
Nachdem wir Dana (Schums Cousine) wecken konnten und sie uns den Schlüssel für das Auto übergab, machten wir uns auf die Heimreise.
Tagesdistanz ca. 30 km
Hallo ihr Süssen,schön wieder euren Abenteuern beiwohnen zu dürfen.
AntwortenLöschenEs ist erfrischend und spritzig eure Tagesbeschreibungen zu lesen.
Habt noch schöne Tage und geniesst die Zeit.Es grüssen Geli und Roli😃😚
Ihr seid zu früh in Koblenz... Am Samstag ist Rhein in Flammen. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß!
AntwortenLöschenLG Elfi
Schöne Grüße und eine gute Rückreise! Sehr kurzweiliger Reisebericht und schöne Bilder! Schönes Deutschland!
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