Nach dem uns der voll besetzte italienische Partybomber (als die anschnallsymbole erloschen waren, stand der halbe Flieger, Kinder schrien, die Crew unterhielt sich inklusive Piloten angeregt auf dem Gang und der Opa neben Schum lehnte sich entspannt an Schum an) sicher absetzte, fuhren wir mit dem Taxi zu unserem B&B ins Zentrum von Catania. Da auf unserem mehrfachen klingeln niemand reagierte riefen wir kurzer Hand den Vermieter an, der versicherte in 10 min da zu sein. Als wir auf ihn warteten, hielt neben uns ein Fiat Punto, verblüfft zählten wir 7 Personen die den Wagen verließen, zwei davon stellten sich später als unsere Zimmernachbarn heraus. Unser Vermieter bog nach 20 min euphorisiert in unsere Straße, betätigte mehrfach die Lichthupe und forderte zur Begrüßung noch ein high five aus dem Autofenster. Das Zimmer war einfach, aber völlig ausreichend. Zum Frühstück (mit 7 von 10 Sternen bewertet) verwies er uns auf die Tüte Hörnchen und die self made Mokka-Maschine.
Heute Morgen startete unsere Tag um 9:00 Uhr aus Catania Richtung Süden.
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Triumphbogen in Catania |
Nach den ersten Kilometern an der Hauptstraße entschieden wir uns am Strand weiter zu laufen. Euphorisiert vom warmen Mittelmeerwasser und dem Sand unter unseren Füßen genossen wir die ersten Kilometer entlang der Touristenstrände. Hinter uns erhob sich der beeindruckende Ätna und vor uns weniger frequentierte Strände sowie unzählige Hinterlassenschaften an Müll entlang der Küste. Die Herausforderung bestand zum einen im durchqueren einiger Flussläufe (Brusttief) und zum anderen am ständigen Hanggang am ausgespülten Strand.
Zum Mittag gab es Brot, Prosciutto Cotto und ein kleines Bier, ausserdem gönnten wir uns ein Bad im lauwarmen Mittelmeer.
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Mittagessen |
Nach ca. 35 Km verließen wir den Strandbereich, durchquerten ein Wohngebiet und suchten uns ein strategisch günstigen Punkt an der Hauptstraße Richtung Syrakus. Dort forderten wir unser Glück heraus und veruchten uns als Anhalter.
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Per Anhalter |
Kurz bevor wir bei einem Bier unsere Strategie überdenken wollten, forderte Schum bei mir noch 10 Fahrzeuge ein, der Vorletzte erwies sich als Treffer. Fehlende Englischkenntnisse erschwerten die Kommunikation, sodass Camillo uns mitten am Scheideweg zwischen Augusta und Syrakus rausließ.
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Camillo |
Kurz nachdem wir uns auf einer Sperrzone auf der dortigen Kreuzung eingerichtet hatten, sackte uns auch schon Joseph ein.
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Joseph |
Die Kommunikation verlief hier mittels Handy, sodass sich herausstellte, dass er für uns extra einem Umweg fuhr und uns im nördlichen Stadtteil von Syrakus raus ließ, obwohl er selber nach Floridia wollte. Ausserdem stellte er sich als einer der Sorgsamsten italienischen Autofahrer heraus, die uns je begegneten. Total begeistert von diesen Fügungen machten wir uns siegessicher zum 4 Km entfernten Hostel. Erschrocken mussten wir feststellen das nicht nur das Hostel, sondern scheinbar auch alle B&Bs und Hotels ausgebucht waren. Im letzten Versuch doch noch ein Bett zu bekommen machte sich Schum ins Commo Hotel gegenüber dem Bahnhof auf, indem sich Rico nach einem passenden Zug für die scheinbar unerlässliche Weiterreise informierte. Glücklicherweise ließ sich die Halbitalienerin aus Bielefeld, die dort arbeitete und deutsch sprach von uns überzeugen und organisierte uns das scheinbar letzte Zimmer in Syrakus für diese Nacht. Diesen Schock überwunden bezogen wir erst gegen 20:30 Uhr unser 1.20 m breites Bett und verzichteten auf die Feier (eine Arte Sommersonnenwende auf Sizilien) am Strand die uns in diese Misere brachte.
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Unser Bett |
Tag 3
Wir begannen unseren Tag mit dem typischen Croissantsfrühstück und einer ausgedehnten Sightseeing-Tour durch Syrakus. So erliefen wir das Theatre Greco und das Ohr des Dionysos, eine gewaltige Felsspalte.
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Theatre Greco |
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Theatre Greco |
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Ohr des Dionysos |
Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass 13:56 Uhr unser Zug in Richtung Ragusa abfährt, gönnten wir uns nach der Kathedrale am zentralen Platz und der alten Festung eine italienische Pizza.
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Festung |
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Kathedrale |

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Zentraler Platz mit Kathedrale |
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Mittagessen |
Auf dem Weg zum Bahnhof wollten wir noch unsere Wasserreserven auffüllen, mussten jedoch mit erschrecken feststellen, dass weder der Supermarkt geöffnet hat, noch der Zug nach Ragusa heute fährt. Auch unsere Alternative der Bus, war am heutigen Feiertag nicht zur Arbeit bereit. Wir entschieden uns etwas außerhalb der Innenstadt einen größeren Supermarkt aufzusuchen, der glücklicherweise geöffnet hatte und aus Ermangelung der Alternativen versuchten wir es wieder mit dem Trampen.

Nach ca. einer halben Stunde in der prallen Sonne lud uns Raffaello in sein Auto ein und brachte uns in Rekordzeit an den Rand von Noto. Er hatte sich bewusst für keine Kommunikation entschieden und hatte uns mit Rock und viel Bass beschallt. Da Ragusa zu dieser Fortgeschrittenen Stunde zuweit entfernt lag, probierten wir es weiterhin mit Daumen raus halten. Nun nahm uns Jonny der Chefarzt vom Noto Hospital bis kurz vor Modica mit, mit dem wir uns angeregt über Fussball unterhielten, wo wir förmlich nur umsteigen mussten zu einem Afrikanisch-Stämmigen-Mann.
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Jonny |
Dieser brachte uns ins 4 Km entfernte Modica mit afrikanischer Volksmusik und lehnte das Abschiedsfoto dankend ab. In Modica suchten wir uns einen strategisch günstigen Punkt, um weiter nach Ragusa zu kommen. Dort hatten wir einige Probleme eine weitere Mitfahrgelegenheit zu finden. Zwei Italiener brachten uns zu einer nahgelegenden Tankstelle, da sie diesen Punkt für geeigneter hielten. Nicht ganz zufrieden, da dieser Punkt an einer Schnellstraße lag, konnten wir von Glück reden, dass uns Antonio und seine Mama aufgabelten und uns endlich in Ragusa an einem Hostel absetzen.
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Antonio und Mama |
Dort bot sich uns ein bekanntes Bild, da man uns mitteilte, dass sowohl das Hostel sowie ganz Ragusa voll belegt seien. Über einen Zufall besorgte uns der Chef des Hostels ein Zimmer bei einem befreundeten B&B, welches wir nur beziehen konnten, da kurzfristig jemand abgesprungen war.
Zufrieden mit diesen Fügungen genossen wir eine Dusche und machten uns zu Fuß auf dem Weg nach Ragusa Ibla (eine nahgelegenden Altstadt), für die uns Alessandro, unser Vermieter, ein paar Restauranttipps an die Hand gab. Stetig bergab und viele kleine Treppen führten uns in die malerische Altstadt, die mit kleinen Gassen und Sehenswürdigkeiten nicht geizte.
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Blick auf Ragusa Ibla |
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Kathedrale im Ragusa Ibla |
Jedes Restaurant welches wir ansteuerten verwies uns auf utopisch späte Abendbrotzeiten, sodass wir uns entschieden Arancini und Panini an einem Imbiss zu essen. Für den Rückweg gönnten wir uns ein großes Bier in einer gemütlichen Osteria, die uns zugleich mit einem selbstgemachten Schnaps auf Kosten des Hauses erfreute. Mehre Steigungen und letztlich 331 Stufen ebneten uns den Weg in unser Hotelbett.
Tag 4
Nach einem typisch italienischen Frühstück mit Croissant und Kaffee entschieden wir uns heute für den Bus als Reisemittel, denn die verschweißten Türen am Bahnhofsgebäute ließen uns keine Alternative.
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Frühstücksbegeisterung |
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Kaffee und Teilchen |
Dieser brachte uns nach Catania mit kurzem Umstieg weiter nach Acireale. Im großen und ganzen ist die Landschaft ehr karge und teilweise mit verbrannten Flächen durchzogen. Aufgrund der Erfahrung der Hotelsituation der vergangenen Tage buchten wir am Vormittag schon ein B&B, die Auswahl war nicht sonderlich groß. Nach unserer Auskunft gönnten wir uns eine leckere Pizza und beschlossen den Nachmittag wie Urlaub zu verbringen.
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Mittagessen |
Dies beinhaltete ein ausgiebiges Bade- und Tauchvergnügen inklusive Aktioncam Einsatz. Die sizilianische Küste bot uns Seesterne, Fische, Krebse und Quallen als Fotomotiv.
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Qualle |
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Seestern |
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Schum Unterwasser |
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Krebs |
Danach versorgten wir uns mit den wichtigsten Dingen für den morgigen Tag und sogar ein kurzer Zwischenstopp in einer kreativ eingerichteten Apotheke war möglich, obwohl Schum seine Halsschmerzen mit Kaugummi und kalten Getränken im Griff hatte. Abends beeindruckte uns die Stadt mit einem karnevallistischen Kulturprogramm, welche aus riesige mechanische Festumzugswagen bestand.
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Festumzug |
Auf der Suche nach einem empfohlenden Restaurant führte uns die Handynavigation genau zwei Meter vor unserer Unterkunft. Dort waren sehr von der amüsanten Art des Kellners angetan und mussten verstehen das unser italienisch etwas wackelig ist. Er im dritten Versuch schafften wir es den Kellner zu überzeugen uns die Rechnung zu bringen.
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Maccaroni alla Norma |
Morgen hat Urlaub Pause und es steht wieder reisen auf dem Programm.
Tag 5
Der Tag begann heute mit einem Gefühl der Ungewissheit, wie wir den heutigen Tag in die Tat umsetzen wollten. Zuerst einmal gab es nicht das typische italienische Frühstück, sondern es gab Kornfalkes, Joghurt und Zwieback. Wir überlegten uns, an den Ortsrand zu laufen, um dort nach geeigneten Mitfahrgelegenheit ausschau zu halten. Doch da sich kein geeignet Platz zu finden schien, spülten wir Kilometer um Kilometer bergauf ab. Ein kläglicher Versuch an einer nicht viel befahrenden Straße brachte uns nicht weiter, sodass das weiterlaufen alternativlos war. Nach
23 Kilometern legten wir, dem Wetter und den Anstrengungen geschuldet eine Pause ein und konnten ehr zufällig jemanden überzeugen uns mitzunehmen. Ein schwuler Italiener der uns ca. 5 min auf italienisch erklärte, dass wenn er zwei Personen mit nimmt die Polizei seinen Führerschein zerreißt, lud erst Rico in den Kofferraum und bot Schum den Platz auf dem Beifahrer an. Schum war vorne damit beschäftigt, ihm zu erklären das wir kein Paar und auch nicht Verheiratet sind und Rico inspizierte die Plastewanne mit zerstückelten Fleisch. Scheinbar ließ er seinen eigentlichen Plan für den Tag
20 min ruhen und brachte uns bis 3 Kilometer an die Seilbahn zum Ätna heran.
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Im Kofferraum |
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Plastewanne mit zerstückelten |
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Roberto und Schum |
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Abschiedsfoto |
Gerade ausgestiegen, hielt auch schon das nächste Fahrzeug an, Tomer ein Israeli, der in Wien lebt und öfters in Deutschland zum arbeiten ist sowie seine reizende Frau. Dieses kurze Vergnügen endete direkt an der Seilbahn, diese brachte uns auf
2500 Meter Höhe und dem Krater näher. Nun waren wieder unsere Beine gefragt, da wir uns nochmal
300 Höhenmeter und damit der Spitze des Vulkanes annäherten. Dort, ein kleinerer Krater mit überragenden Ausblick auf die Ostküste Siziliens, war aufgrund der Zeit und der schwindenden Kräfte für uns das Ende des Aufstiegs. Bergab surften wir förmlich auf der Lava und nachdem uns die Gondel wir in der Talstation absetzte mussten wir erstmal den Lavaberg aus unseren Schuhen entfernen.
Kurz nach
16 Uhr bestiegen wir den Bus Richtung Catania (das von dort ein Bus fährt hatten wir uns erhofft) und von dort buchten wir scheinbar wieder die letzten beiden Betten in einem gemischten
12 Mann-Zimmer. Von der Busstation schlängelten wir uns durch die proppe volle Stadt. Am Hostel angekommen wurde uns mitgeteilt, dass die Unterkunft überbucht ist, sie aber für uns EIN Bett in die Gemeinschaftsküche stellen und der andere auf der Couch schlafen kann. Nachdem wir den vollen Preis bezahlt haben, sicherte man uns zu, die Küche für alle anderen Besucher ab
23 Uhr zu schließen und erst wieder gegen 8-9 Uhr zu öffnen. Als Vorteil wurde uns angepriesen, dass wir für die Zeit den Fernseher, den Kühlschrank und die Klimaanlage für uns alleine haben. Euphorisiert von dieser Mitteilung gingen wir am Ende des Flures duschen und machten uns auf die suche nach einem Supermarkt.
Der
17. August sollte sich als Feiertag in Catania herausstellen (Gedenken an die Heilige Agatha,.ihre armen Brüste), sodass Himmel und Menschen auf der Straße waren und wir bei Pizza, Pasta und Bier von einem ohrenbetäubenden Feuerwerk überrascht wurden. Nun sitzen wir an einem Brunnen vor dem Dom und lassen die feiernden Menschen auf uns wirken.
Tag 6
Wir sind gut in Deutschland gelandet und freuen uns schon auf das nächste Abenteuer.
Hallo ihr beiden Abenteurer. Wir sehen es läuft bei euch wieder völlig rund😁😁. Schön euch wieder auf eurer Abenteuer für große Jungs Tour zu begleiten. Habt einen schönen Tag, wir haben übrigens auch 28°C. Bis die Tage. Fühlt euch umarmt und geknutscht ihr Beiden.😎😗
AntwortenLöschenDas erinnert mich alles sehr an meine Interrail Tour durch Italien 2002 �� passt auf euch auf ☝ in Italien gibt es Ecken wo euch niemand mehr findet �� Küßchen ihr Verrückten...Eva ��
AntwortenLöschenGuten Morgen meine Lieben, ich sehe es läuft bei euch mit🏃🚓🚘und ab und zu gibt es auch etwas für leibliche Wohl🍞🍕🍺. Habt heute wieder einen schönen, erfolgreichen Tag. 😘
AntwortenLöschenBaden mit den Ungeheuern der Meere, ihr Mutigen. 😀😀Was stand denn heute auf eurem Plan?
AntwortenLöschenEine erholsame Nacht. 😚😙